Trotz 2:0-Führung — SCU unterliegt Hösel 2:3
Erkrath · Das war knapp. Mit dem Treffer zum 2:2-Endstand rettete Tobias Freese dem SSV Erkrath im Kreisliga B-Spitzenspiel beim DSV 04 II drei Minuten vor dem Abpfiff noch einen wichtigen Punkt.
Freese hatte die als Spitzenreiter angereisten Erkrather auf Zuspiel von Timo Wende nach zehn Minuten auch in Führung gebracht. Was dann folgte war eine Begegnung auf Augenhöhe. Ein richtiges Kreisliga B-Spitzenspiel, in dem die Lierenfelder durch die Gegentore in der 44. und 81. den Spieß zunächst herum drehten. Beim 1:2 standen nur noch zehn Erkrather auf dem Feld, weil sich Wende sechs Minuten zuvor eine gelb/rote Karte einhandelte. "Das war ein Punktgewinn und keine zwei verlorenen Zähler. Nach dem Rückstand und mit einem Spieler weniger bewies unsere Mannschaft Moral. Toll der Sonntagsschuss in den Winkel von Tobi zum Ausgleich. Dennoch bleibt festzuhalten, dass bei uns derzeit nicht alles rund läuft. Am Sonntag gegen Hilden-Ost müssen wir zulegen", bilanzierte Trainer Michael Steinke. Dessen Team hatte sich vier Tage zuvor in der Kreispokal-Quali beim TuS Düsseldorf Nord mit 4:1 behauptet. Dabei trugen sich Timo Wende (2), Marc Fritsch und Michael Ortmanns in die Torschützenliste ein. Die Zugänge Dennis Retkewitz (TV Kalkum- Wittlaer) und Paulius Narbutas (zuletzt u.a. U19 Offenburger FV) feierten als Einwechselspieler ihr Debüt im SSV-Trikot.
Mit Patrick Mandewirth (zuletzt Sparta Bilk) melden die Erkrather einen weiteren Neuling, der aber erst Ende Oktober spielberechtigt sein wird. An diesem Sonntag gibt also der SV Hilden-Ost (16 Punkte) um 15 Uhr seine Visitenkarte im Toni-Turek-Stadion ab. Die vom ehemaligen Erkrather Trainer Frank Penz betreuten Itterstädter lösten den SSV durch den 2:1-Heimsieg gegen Eller 04 II als Tabellenführer ab. Bei den Gästen zählt, unter anderen, der letztjährige SSV-Akteur Marcel Felbor zu den Stammkräften. "Das ist ein absolutes Highlight. Der zwei Punkte zurückliegende Tabellenzweite empfängt den Klassenprimus, mehr Spitzenspiel geht nicht. Gerade in dieser wichtigen Partie hoffen wir natürlich auf eine gute Zuschauerkulisse. Mit einem Sieg wollen wir uns den Platz an der Sonne zurückholen", betont Michael Steinke, der auf den gesperrten Wende verzichten muss.
Sehr zufrieden war Jürgen Kempen-Eßbach mit dem Auftritt seiner Elf beim personell neu aufgestellten Bezirksligaabsteiger TuRU 80 Düsseldorf II. Einen verdienten 2:0 (0:0) brachte der SC Rhenania Hochdahl von der Feuerbachstraße mit nach Hause und verbesserte sich mit dem dritten Saisonsieg auf den 7. Tabellenplatz. "Das war ein tolles Spiel unserer ersatzgeschwächten Mannschaft. Wir hatten wesentlich mehr Ballbesitz als der Gegner, haben clever von hinten raus nach vorne gespielt. Das hat auch dem Trainer richtig Spaß gemacht", urteilte der erfahrene Übungsleiter. Im zweiten Versuch, der Düsseldorfer Torhüter hatte zunächst pariert, brachte Andreas Schuldeis seine Elf 1:0 in Führung (67.). In der Schlussminute, als die Düsseldorfer energische auf den Ausgleich drängten, sorgte Tobias Schössler nach einem Konter auf Zuspiel von Fabian Kostkowski für den Endstand. Mit DJK Sparta Bilk kommt am Sonntag (Anstoß 15 Uhr — Sportplatz Grünstraße) der designierte Aufsteiger nach Hochdahl. Das Brüderpaar Ben und Alon Abelski (beide mit Profifußball-Erfahrung bei Fortuna Düsseldorf bzw. Arminia Bielefeld, Unterhaching) sind das fußballerische Aushängeschild der personell erheblich verstärkten Düsseldorfer. Eine Herkulesaufgabe für die Rhenania, die sich aber durch den Sieg bei TuRU neues Selbstvertrauen geholt hat. "Wir müssen zwar auf einige Stammspieler verzichten, wollen aber so lange wie möglich hinten die Null halten. Die spielerischen Vorteile des Gegners wollen wir mit Kampfgeist und taktischer Disziplin kompensieren", sagt Trainer Kempen-Eßbach, der insgeheim darauf hofft, dass angesichts des attraktiven Gegners mehr Fans als sonst den Weg zur Anlage in Trills finden.
Auch im dritten Anlauf gelang dem SC Unterbach kein Heimsieg. Trotz einer 2:0 Führung unterlag der Kreisliga-Aufsteiger dem SV Hösel noch mit 2:3 (2:0). "Das war eine unnötige und dumme Niederlage. Wir haben richtig Lehrgeld gezahlt. Hösel war, bei allem Respekt, keineswegs ein übermächtiger Gegner. Das Problem waren wir selbst, weil wir nach der vermeintlich komfortablen Führung das Fußballspielen nahezu eingestellt haben und kaum noch eine zwingende Torchance herausspielten. Wir wollten die Führung offensichtlich nur noch verwalten", ärgerte sich Trainer Dirk Spanihel über die zweite Niederlage. Durch den Treffer von Daniel Mion (12.), der schon das Höseler Eigentor zum 1:0 (2.) einleitete, lagen die Unterbacher früh 2:0 vorne. Mit drei Standards drehten die Angerländer die Partie — durch zwei Foulelfmeter (66., 85.) und einen direkt verwandelter Freistoß (90.). Mitaufsteiger SV Wersten 04 ist am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Reinhart-von-Hymmen-Kampfbahn zu Gast. Dann fehlt der rotgesperrte Leo Stertenbrink, der gegen Hösel den zweiten Elfer verursachte. "Das ist die gleiche Ausgangsposition wie vor einer Woche. Die Werstener bekamen bisher noch nicht viel auf die Reihe. Deshalb müssen wir endlich vor eigenem Publikum den ersten Sieg einfahren", nimmt Spanihel, dem der gesperrte Stertenbrink fehlt, sein Team in die Pflicht.