Franzi Koch aus Mettmann ist Deutsche Meisterin
Mettmann · Die Fahrerinnen kennen sich alle, sind häufig gemeinsam auf Lehrgängen der deutschen Nationalmannschaft. So hatte jede ihre eigene Taktik, um das Meistertrikot gewinnen zu können.
"Ich wollte mich erst einmal zurückhalten", sagt Franzi. "Nach meinen Bundesligasiegen vom letzten Wochenende wusste ich, dass ich gut in Form bin. Hanna Ludwig (Silbermedaille) zog bereits nach 50 Metern als es das erste Mal in den Anstieg ging, das Tempo an. Als wir oben angekommen waren, waren wir nur noch zu sechst. Da wir gut harmonierten kamen auch auf der Abfahrt keine Fahrerinnen mehr heran. Das zweite Mal fuhren wir zügig den 3,5 Kilometer langen Anstieg hoch. Eine Fahrerin konnte das Tempo nicht mehr mitgehen."
In der dritten Runde wurde es dann richtig schnell, so dass nur noch die 4 Favoritinnen zusammen bleiben konnten. Franzi Koch: "In der vierten Runde machte Hannah Ludwig dann ernst. Sie zog sehr schnell den Berg hoch, so dass selbst Rarda Bauerfeind (Zweite der Bundesliga) und Lea Lin Teutenberg (Deutsche Meisterin im Zeitfahren) nicht mehr mitkamen. Wir haben dann auf den letzten 40 Kilometern gut harmoniert und uns gegenseitig unterstützt. Das fiel uns beiden leicht, da wir miteinander befreundet sind. Unseren Vorsprung konnten wir immer weiter ausbauen. Im Spurt habe ich dann vor der letzten Linkskurve angetreten. Ich wusste, dass Hannah nicht so schnell um die Ecken kommt. Auf den letzten Metern konnte ich mich dann noch leicht von ihr absetzen und vor einer tollen Kulisse gewinnen. Jetzt fahre ich ein Jahr im Trikot mit den deutschen Streifen."
Bereits am Samstag fand das 12,1 Kilometer lange Zeitfahren auf gleicher Strecke statt. "Ich hatte mir einiges vorgenommen und bin gleich am Anfang zügig den Berg hochgefahren", sagt Franzi Koch. "Oben, als der Gegenwind kam, war ich dann schon ganz schön breit. Danach lief es dann eigentlich ganz gut. Am Ende war es die Bronzemedaille, ein wenig mehr hätte es ruhig sein dürfen." Lea Lin Teutenberg und Hannah Ludwig gewannen hier die Gold- und Silbermedaille.