Uniklinik will 100 zusätzliche Pflegestellen schaffen/verdi lehnt Angebot ab Gewerkschaftsstreik geht weiter

Düsseldorf · 100 zusätzliche Pflegestellen will der Vorstand des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) schaffen. Basis dafür soll eine rechtlich verbindliche Vereinbarung mit dem örtlichen Personalrat sein. Doch die Gewerkschaft verdi lehnt dieses Angebot ab.

Der Streik der Gewerkschaft am größten Düsseldorfer Krankenhaus wird daher fortgesetzt.

"Ich kann absolut nicht verstehen, warum verdi dieses Angebot ablehnt. Im Sinne der Beschäftigten kann dies sicher nicht mehr sein. Denn es wird ja seit Wochen angeblich für die Entlastung des Personals gestreikt", so Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des UKD. Damit habe verdi laut Uniklinik nun wiederholt Entlastungsgespräche scheitern lassen.

Im Rahmen von Hintergrundgesprächen hatte der UKD-Vorstand nach eigenen Angaben "eine umfangreiche und rechtlich bindende Dienstvereinbarung mit dem örtlichen Personalrat vorgeschlagen". Darin wären ganz konkrete Angebote zu Personalbemessungsverfahren, zur Festlegung der Sollzahlen auf den Stationen, Personalbesetzungen in der Nacht, ein Konsequenzenmanagement bei Personalausfall, 100 zusätzliche volle Stellen und Schritte zur Verbesserung der Ausbildung enthalten. Mit diesem Angebot ist der UKD-Vorstand nach eigenen Angaben in vielen Punkten sogar deutlich über den Vertrag hinausgegangen, den verdi vor wenigen Wochen mit den Universitätsklinika in Baden-Württemberg geschlossen hatte.

"Daher ist diese erneute Blockade absolut unverständlich. Das UKD wird jetzt auch ohne eine Vereinbarung noch in diesem Jahr 30 Vollzeitstellen in der Pflege schaffen und so für Entlastung sorgen", betont Torsten Rantzsch, Pflegedirektor des UKD und Vorstandsmitglied.

In einem Vorgespräch zu möglichen weiteren offiziellen Verhandlungen hatte der Vorstand des UKD den Funktionären der Gewerkschaft dieses Angebot gemacht, das heute (14. August) abgelehnt wurde. Stattdessen soll der Streik am Klinikum fortgeführt werden.

Das größte Düsseldorfer Krankenhaus wird bereits seit sieben Wochen von der Gewerkschaft verdi bestreikt. Aktuell können ca. nur noch knapp über 700 Patienten stationär versorgt werden, im Normalbetrieb sind es sonst bis zu 1.100 Menschen.

(Schaufenster Mettmann)