Was hilft gegen Mücken, Zecken & Co.? Invasion der Blutsauger
Man ist nicht sicher vor ihnen, schon gar nicht in diesem feucht-warmen Sommer: Die einen lauern zu Tausenden im Gras und fallen lautlos über ihre Opfer her. Andere dagegen machen sich surrend auf die Suche nach einer freien Körperstelle, um sich dann am gefundenen Ziel mit Blut vollzusagen.
Die Rede ist von Mücken, Zecken und anderen blutsaugenden Plagegeistern.
"Ein Zeckenstich kann unter Umständen lebensgefährlich sein", warnt Gerd Peters vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Düsseldorf. "Besonders im Süden Deutschlands verbreiten Zecken manchmal FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Sie kann im fortgeschrittenen Stadium zur Entzündung der Gehirnhaut führen". Borreliose dagegen kann von Zecken im gesamten Bundesgebiet übertragen werden. Sie führt im schlimmsten Fall zu Nervenleiden und Lähmungen. Während es für Borreliose keine vorbeugenden Mittel gibt, kann der Infektionskrankheit FSME mit einer Schutzimpfung vorgebeugt werden. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.
Mücken werden vor allem von Körperwärme, Atemluft, Schweißgeruch und süßem Parfüm angelockt. Gegen deren Angriffe können kurzfristig eine gründliche Dusche mit abschließendem kaltem Guss und der Verzicht auf das geliebte Duftwässerchen helfen, bevor man es sich auf der Terrasse gemütlich macht. Naturliebhaber und Menschen, die im Freien schweißtreibende Arbeiten verrichten müssen, helfen diese Tipps allerdings nicht weiter. Und auch der wirksamste Schutz, nämlich lange Kleidung zu tragen, ist bei hohen Temperaturen eher lästig als hilfreich. Was also hilft in solchen Fällen?
"Sie werden auf den Einsatz bestimmter chemischer Präparate leider nicht ganz verzichten können, wenn Sie Schutz für einen längeren Zeitraum erreichen möchten", erläutert Peters. Gut bewährt haben sich in unterschiedlichen Tests frei verkäufliche Mittel mit den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin (auch bekannt als Bayrepel®), die auch andere Stechinsekten wie Bremsen und Gnitzen fernhalten. Die jeweiligen Substanzen gelten in der Anwendung als sicher, solange sie nicht großflächig und dauerhaft verwendet werden. Die Schutzwirkung hält rund vier Stunden bei Zecken und rund sechs bis acht Stunden bei Mücken an. Vor dem Schlafengehen sollte man diese Produkte möglichst nicht mehr auftragen. Im Schlafzimmer kann dafür ein Insektenschutzgitter im Fensterrahmen oder ein bettumhüllendes Moskitonetz gute Dienste leisten.
Für Menschen, die sich in der freien Natur aufgehalten haben, sollte die abendliche Ganzkörperuntersuchung zur Routine werden. Denn Zecken lieben versteckte Körperstellen. Hat man sie entdeckt, werden sie vorsichtig mit einer speziellen Zeckenpinzette entfernt.
Leider nur für wenige Minuten helfen natürliche Mittel gegen die kleinen Blutsauger wie Citronella und Lavendel. Viele andere alternative Mittel wie beispielsweise Mückenarmbänder, Ultraschallgeräte, Gartenfackeln, UV-Lichtfallen sollen ebenso wirkungslos sein wie bestimmte Kräuter und Tomatenpflanzen.