Aufklärungskampagne informiert im September über Kopf-Hals-Krebs

Patiententage bieten Früherkennung in regionalen Kliniken.

Eine Untersuchung beim HNO-Arzt bringt Gewissheit, ob eine Krebserkrankung vorliegt.

Foto: djd/Merck Serono

(djd/pt). Kopf-Hals-Krebs ist allgemein kaum geläufig. Dabei handelt es sich bei den bösartigen Tumoren im Mund-Nase-Rachen-Raum um die weltweit sechsthäufigste Krebsart. In Deutschland erkranken jährlich rund 18.000 Menschen daran. Allerdings lassen sich Symptome, wie dauerhafte Lymphknotenschwellungen am Hals, Schluckbeschwerden und anhaltende Heiserkeit, nur schwer von harmloseren Erkrankungen unterscheiden. "Die Diagnose durch den Facharzt erfolgt so für den Großteil der Patienten immer noch zu einem zu späten Zeitpunkt", warnt Professor Andreas Dietz, Direktor der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig.

Frühe Diagnose verbessert Prognose

Tatsächlich werden 60 bis 70 Prozent der Kopf-Hals-Tumoren erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. "Umso dringender ist es, über die Symptome aufzuklären und damit eine frühe Diagnose zu ermöglichen, die sich positiv auf die Heilungschancen auswirken kann", erklärt Professor René Leemans von der Europäischen Kopf-Hals-Gesellschaft. Um die Öffentlichkeit über Kopf-Hals-Krebs und seine wachsende Verbreitung zu informieren, initiiert die European Head and Neck Society (EHNS) in diesem Jahr vom 22. bis 26. September erneut eine Aktionswoche, bei der Landesorganisationen, Ärzte und Patientenorganisationen zusammenarbeiten. Unter www.kopf-hals-krebs.de gibt es weitere Informationen.

Häufigkeit nimmt zu

"Es ist von größter Bedeutung, dass bei der zunehmenden Häufigkeit und dem niedrigen Bewusstsein für diese Erkrankung weitere Aufklärungsarbeit über die Risiken und Präventionsmöglichkeiten geleistet wird", betont Professor Dietz. Als Hauptursachen gelten übermäßiger Tabak- und Alkoholkonsum. Mehr als 90 Prozent der Kopf-Hals-Tumore entstehen in den Zellen der Schleimhaut von Mundhöhle, Zunge, Rachen und Kehlkopf. Da das Humane Papillomavirus (Subtyp 16) als weiterer Risikofaktor hinzugekommen ist, gibt es immer öfter auch jüngere Patienten. Die Behandlung erfolgt interdisziplinär. Neben operativen Eingriffen können dabei Strahlen-, Chemo- und zielgerichtete Antikörpertherapien zum Einsatz kommen.