Ereignisreicher Planungsausschuss

Erkrath · Die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr konnten sich am vergangenen Dienstag auf eine lange Sitzung einstellen. Zahlreiche wichtige Entscheidungen galt es zu fällen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Die geplante Bebauung der Neanderhöhe steht derzeit bei vielen Erkrathern im Fokus.

Foto: tb

(tb) So stellten die Grünen den Antrag, durch eine Bürgerbefragung die Bebauung der Neanderhöhe durch ein Gewerbegebiet abzuwägen. Ortsverbandsvorsitzender Peter Knitsch verwies in seiner Wortmeldung auf fehlende Bürgeransprache und verglich die Neanderhöhe symbolisch mit der bundesweit geführten Diskussion über den Hambacher Forst. 1600 Unterschriften hatte die Kritiker der Naturschutzgemeinschaft Neanderthal im Vorfeld gesammelt, um eine solche Befragung innerhalb der Bürgerschaft zu bewirken. Dass nur rund 800 Unterschriften überhaupt von Erkrather Bürgern stammen und eine Bürgerbefragung zu diesem Zeitpunkt der Planung rechtlich nicht zulässig sei, erläuterte Bürgermeister Christoph Schultz im Anschluss. Zudem erinnerte dieser nochmals daran, dass er auch in seinem Wahlprogramm zur Bürgermeisterwahl immer für die Bebauung der Neanderhöhe gestanden habe. Nach umfangreicher Diskussion, die rund 90 Minuten in Anspruch nahm, wurde der Antrag der Grünen mehrheitlich abgelehnt. Lediglich Peter Urban (SPD) sowie die Grünenfraktion sprachen sich für den Vorschlag aus. (Mehr zum Brennpunkt-Thema "Neanderhöhe" gibt es auch bei uns online)

Weiter ging es mit dem Antrag der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Lahnstein. Diese erläuterte bereits im Vorfeld, dass auf der Bruchhauser Straße sowie dem angrenzenden Ankerweg eine Lösung gegen Verkehrsraser und schnelle Radfahrer gefunden werden müsse. Mit zwei Polleranlagen (Lokal Anzeiger Artikel vom 12. September) sollte dem Temposündern Einhalt geboten werden. "Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Situationen. Der Bereich wird von Kindergärten, Schulen aber auch Bürgern im allgemeinen sehr gerne genutzt. Besonders das Naturschutzzentrum ist stark frequentiert", äußert sich Lahnstein in ihrer Stellungnahme. Unterstützung gab es von Seiten des Naherholungsgebietes. Karin Blomkamp, Einrichtungsleiterin des Naturschutzzentrums, konnte die Argumente Lahnsteins nochmals bekräftigen. "Die Kinder laufen mit Warnwesten, damit man sie nicht übersieht. In der Vergangenheit ist bereits ein Auto einem Kind über den Fuß gefahren."

Dass eine vorhandene Schrankenanlage seit geraumer Zeit defekt ist, gab die Antragstellerin ebenfalls zu bedenken. Obwohl der Vorschlag Lahnsteins, mehrere Poller zu installieren, zwar einstimmig angelehnt wurde, konnte doch eine Kompromisslösung gefunden werden. So beantragte die CDU, dass die bisherige Schranke erneuert und gegebenenfalls gegen eine andere Lösung ausgetauscht werden müsse. Auch vorhandene- derzeit nicht sichtbare Schilder- sollen wieder funktionsfähig werden und Piktogramme auf dem Ankerweg auf die Geschwindigkeitsbegrenzung hinweisen. Uli Schimschock (SPD) erweiterte diesen Antrag um die Installierung einer Polleranlage auf Höhe der ehemaligen Sandsteinfabrik. Diese gebündelten Vorschläge wurden mehrheitlich angenommen.

Eine einheitliche Entscheidung gab es in Bezug auf die ausgeweiteten Fahrzeiten der Buslinie 780. CDU und SPD hatten gemeinschaftlich eine Taktverdichtung beantragt. Wenn die Stadt Düsseldorf dieser Änderung ebenfalls zustimmt, dürfen sich die Fahrgäste demnächst über geringere Wartezeiten freuen.